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13.12.23

Erinnerungen an die Studienreise ins Heilige Land: Teilnehmer berichten von ihren Eindrücken

Die Studienreise des Jungen Forums der Görres-Gesellschaft ins Heilige Land Ende März / Anfang April 2023 Revue passieren ließen Teilnehmerinnen und Teilnehmer anlässlich des 17. Webinars, das am Dienstag, dem 12. Dezember 2023, stattfand.
Dr. Martin Barth, Generalsekretär der Görres-Gesellschaft, erläuterte zu Beginn des Webinars, dass auf den Erinnerungen an die Reise ins Heilige Land der Schatten des grausamen Hamas-Anschlags vom 7. Oktober und des nachfolgenden Gaza-Krieges liege. Er zeigte ein Bild des Künstlers Benksy, aufgenommen an der Mauer in Bethlehem: Eine Friedenstaube mit Schutzweste, die die Verzweiflung im Heiligen Land mit Händen greifen lasse. Dr. Barth erinnerte daran, dass die Gedanken an diesem Abend all jenen wundervollen Menschen gelten, die die Gruppe während ihrer Reise kennenlernen durften, sei es in Jerusalem, in Tel Aviv und in Bethlehem.

Das Webinar können Sie auf unserem YouTube Kanal nachverfolgen.

Das Webinar gliederte sich in drei große Blöcke:
Zunächst erinnerte die Theologin Miriam Pawlak an die Gottesdienste, die die Gruppe in Jerusalem erleben durfte. Als besonders prägend empfand sie den Gottesdienst am Morgen des ersten Besuchstages im Heiligen Grab. An der Stelle, an der der Überlieferung zufolge das Grab Jesu Christi gewesen sei, wurde die Osterbotschaft aus dem Evangelium gelesen. Als besonderes Erlebnis empfand sie Palmsonntagsgottesdienste in der Dormitio Abtei und der Grabeskirche, wie auch die Prozession mit 10.000 Teilnehmern vom Ölberg hinab nach Jerusalem.
Danach schilderte der Philosophiestudent David Deselaers seine Eindrücke bei Begegnungen mit den beiden hohen Würdenträgern, zunächst dem Lateinischen Patriarchen, „Seiner Seligkeit“ Pierbattista Pizzaballa, dem Oberhaupt der römisch-katholischen Gläubigen im Heiligen Land. Er wurde als gesprächsoffene, interessierte Person geschildert, die dem modernen, westlichen Verständnis eines Kirchenmannes entspräche. Ganz anders dagegen präsentierte sich „Seine Seligkeit“ Theophilos III., der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem im Griechischen Patriarchat, der seinen Besuchern von Anfang an deutlich zu machen versuchte, dass sich in seinem Amt und in seiner Person zentrale Machtstrukturen des Christentums vereinigten. Am Nachmittag dieses Besuchstages fuhr die Gruppe nach Tel Aviv, wo sie vom Deutschen Botschafter in Israel, Steffen Seibert, empfangen wurde. Seibert erläuterte die komplexe politische Situation, in der sich Israel gegenwärtig befindet und die Haltung der Bundesrepublik Deutschland.
Abschließend berichtete der Salzburger Pädagoge Dr. Matthias Steffel von seinen Eindrücken und Gedanken beim Besuch Yad Vashems. Die Architektur des Museums trage dazu bei zu verstehen, wie tief der Einschnitt des Holocaust gewesen sei. Wie ein Schwert zerschneide die Struktur die Landschaft, gebe am Ende aber auch den Blick auf das Heilige Land frei. Dr. Steffel erinnerte an Theodor W. Adorno und dessen Diktum, wonach „jede Debatte über Erziehungsideale nichtig und gleichgültig … diesem einen gegenüber (sei), dass Auschwitz nicht sich wiederhole.“
Zum Ende des Webinars zeigte Dr. Barth Bilder aus Hebron und Bethlehem. Er ging besonders auf den Besuch des christlichen Begegnungszentrums Wi’am und des vom Malteserorden geleiteten Krankenhauses „Zur Heiligen Familie“ ein. Dort konnte die Gruppe die Neugeborenenstation besuchen und sah ein Bild der Hoffnung, ein wenige Stunden altes Kind in den Armen der palästinensischen Krankenschwester. Wohl jedes Mitglied der Reisegruppe werde künftig beim Lied „Zu Bethlehem geboren…“ an den Besuch dieser Geburtsklinik denken.

Besonders herzlicher Dank gilt Abt Dr. Nikodemus Schnabel und Pater Simeon Gloger von der Dormitio Abtei in Jerusalem, der die Gruppe im Frühjahr betreute und an diesem Abend live aus Jerusalem zugeschaltet war.

Einen ausführlichen Bericht über die Studienreise können Sie hier nachlesen.

 

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