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16.07.25

Theologin Tabea Ott gewinnt Wissenschaftspreis "Naturwissenschaft und Theologie"

Dr. Tabea Ott

Frieda Kries

Julia Petersen

Fabian Jaskolla (Bild: Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

Die evangelische Theologin Dr. Tabea Ott ist die Gewinnerin des Wissenschaftspreises zum Dialog von "Naturwissenschaft und Theologie". Der Wettbewerb wurde vom Interdisziplinären Institut der Görres-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stiftung Apfelbaum, Köln, am 1. Februar dieses Jahres ausgeschrieben. Frau Dr. Ott promovierte mit der Arbeit “Zwischen Unsichtbarkeit und Exponiertheit. Zu einer theologischen Ethik der Visibilität im digitalisierten Gesundheitssystem” im vergangenen Jahr bei Prof. Dr. Peter Dabrock. Sie reichte diese Arbeit für den Wettbewerb ein, die Arbeit liegt in Buchform vor und kann hier bestellt werden. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Systematische Theologie II (Ethik) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg und hat evangelische Theologie, Germanistik und Erziehungswissenschaften in Erlangen, Cluj-Napoca, Aberdeen und München studiert. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin des Max Weber-Programms.

Zur Begründung der Auszeichnung erklärte die Jury, die aus den Mitgliedern des Direktoriums des Interdisziplinären Instituts besteht: “Tabea Ott hat die Promotion im März 2025 abgeschlossen, in der sie sich mit dem Einsatz von Digitaltechnologien im Gesundheitssystem auseinandergesetzt hat. Hier spielen vor allem die Beurteilung des Einsatzes von KI und Maschinelles Lernen mit hinein, die Tabea Ott sehr vielschichtig und auch theoretisch konzeptionell untersucht hat. Wie kann die Handlungsfähigkeit gewährleistet bleiben? Wie können vulnerable Gruppen, die aus dem Fokus geraten können, geschützt werden? Welche Anerkennung der KI durch die Menschen ist nötig. In dieser Promotion findet man Antworten auf sehr viele Fragen, die mit der Ambivalenz von Unsichtbarkeit auf der einen Seite und Exponiertheeit auf der anderen Seite spielen. Naturwissenschaftliche Grundlagen und Zusammenhänge werden dabei gekonnt mit großen philosophischen Fragen in Dialog gebracht.” 

Den zweiten Preis im Wettbewerb belegte die Bonner Theologin Frieda Kries. Sie schloss ihre Magisterarbeit mit dem Titel “Mut zum Sein in der ökologischen Krise. Eine fundamentaltheologische Analyse von Klimaangst mit Paul Tillich” im vergangenen Jahr an der Universität Münster ab und arbeitet seit September 2024 als Pastoralassistentin in der Pastoralen Einheit Lohmar, Sankt Augustin, Siegburg. Sie können einen Vortrag über die Arbeit hier abrufen.  

Einen geteilten dritten Platz belegten die Theologin Julia Petersen, Lehrerin für Katholische Religionslehre an der FOS der CJD Christophorusschulen in Berchtesgaden mit der Arbeit “Die individuelle Ernährung und ihre negativen Folgen auf die Umwelt als verantwortungsethische Herausforderung -theologisch-ethische Aspekte” (hier) sowie der Theologe Fabian Jaskolla, Fachbereichsleiter Naturwissenschaft und Theologie an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der Arbeit “Die Selbstkontraktion Gottes bei Hans Jonas: Verantwortungszuschreibung im Prinzip Verantwortung" (hier). 

Die Preise sind mit jeweils 1.000, 600 und 200 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung anlässlich der 69. Tagung des Interdisziplinären Instituts der Görres-Gesellschaft statt, die am 1. September 2025 um 19:30 Uhr in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie in Berlin durchgeführt wird. Dort wird der Schriftsteller Dr. Christian Lehnert einen Vortrag zum Thema “Wie kam es, dass sich auch hier Zerstörung in das Schöne mischte?“ – die bedrohte Natur” halten. 

Eingebettet ist diese Veranstaltung in die Tagung des Interdisziplinären Instituts der Görres-Gesellschaft, die vom 1. bis zum 3. September 2025 unter dem Thema "Ästhetik in der Wissenschaft" steht. Weitere Details zur Tagung finden Sie hier

 

Zum Hintergrund des Preises: 
Seit 2024 vergibt das Interdisziplinäre Institut der Görres-Gesellschaft jährlich einen Preis für herausragende, aktuelle wissenschaftliche Publikationen (Habilitationen, Dissertationen, Masterarbeiten oder größere Aufsätze), die sich mit Grenzfragen von Naturwissenschaft / Medizin und Theologie befassen und den interdisziplinären Dialog zwischen diesen Disziplinen fördern. Der Preis ist mit insgesamt 2.000 Euro dotiert. Er zielt darauf ab, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Karriere zu unterstützen. Die dritte Ausschreibung des Preises wird im Februar 2026 erfolgen, die Modalitäten folgen jenen der diesjährigen Ausschreibung, die Sie hier finden

 

 

 

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