Die 126. Jahrestagung der Görres-Gesellschaft findet in diesem Jahr auf Einladung der Universität Regensburg unter dem Thema „Schöpfung und Verantwortung“ in Regensburg statt. Vom 27. September bis zum 29. September 2024 tagen rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 20 verschiedenen Disziplinen in 15 Fachbereichssitzungen und laden die universitäre wie auch städtische Öffentlichkeit zum Besuch ihrer Veranstaltungen ein.
Das detaillierte Programm finden Sie auf der Internetseite der Görres-Gesellschaft (hier). Bei der Jahrestagung sind Gäste hoch willkommen, der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist jedoch erwünscht (hier). Die Tagung findet an der Universität Regensburg im Vielberth-Gebäude statt.
Den Auftakt bildet am Freitag, 27. September ab 18:00 Uhr, traditionell ein Vortrag zur Lokalgeschichte. Prof. Dr. Klaus Unterburger von der LMU München wird zum Thema „Wolfgang, Bischof von Regensburg, Heiliger Europas“ sprechen.
Bereits am Freitag sowie am Samstag tagen in 15 parallelen Sitzungen die wissenschaftlichen Fachbereiche der Gesellschaft, die sich im Wesentlichen mit dem zentralen Thema der Tagung „Schöpfung und Verantwortung“ befassen.
Einen Höhepunkt bildet der Empfang für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Tagung sowie für Gäste am Samstagabend ab 20:00 Uhr im Museum – Haus der Bayerischen Geschichte, wo sich die Anwesenden auch auf Grußworte von Staatsminister Joachim Herrmann, MdL, freuen dürfen.
Abgeschlossen wird die Tagung mit einem weiteren besonderen Höhepunkt am Sonntag, dem 29. September, ab 11:30 Uhr. Der Festakt findet auf Einladung der Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg, Frau Maltz-Schwarzfischer, im Alten Rathaus / Historischen Reichssaal statt, bei dem u.a. der Münchener Umwelt- und Sozialethiker Prof. Dr. Markus Vogt zum Thema „Ökologischer Humanismus. Konturen einer christlichen Umweltethik“ sprechen wird.
Neben dem Festakt und zentralen Vorträgen stehen bei der Jahrestagung die Sitzungen der einzelnen wissenschaftlichen Sektionen der Görres-Gesellschaft mit über 80 Vorträgen im Vordergrund. Die Vorträge bilden die gesamte Palette der wissenschaftlichen Vielfalt der Görres-Gesellschaft ab und widmen sich in zahlreichen Einzelveranstaltungen vornehmlich dem Thema „Schöpfung und Verantwortung“.
Der Präsident der Görres-Gesellschaft, Professor Dr. Bernd Engler, sagte hierzu im Vorfeld der Tagung: „In der öffentlichen Wahrnehmung entsteht oft der einseitige Eindruck, dass Themen wie der Klimawandel, der Verlust von Biodiversität oder der verantwortungsvolle Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen allein von Gruppierungen wie Greenpeace, Fridays for Future oder Last Generation adressiert werden. Wir sollten uns aber bewusst machen, dass erst die Wissenschaft die Grundlagen für die Analyse der globalen Fehlentwicklungen ebenso wie für klimawirksame Lösungsansätze bietet. Die Görres-Gesellschaft kann mit der Bandbreite ihrer wissenschaftlichen Disziplinen gewiss ebenfalls einen Beitrag zu dieser Bewusstmachung leisten. Keineswegs zu vernachlässigen sind bei allen Diskussionen zudem die nachdrücklichen Äußerungen von Vertretern unterschiedlicher Religionen. So hat sich allen voran Papst Franziskus – etwa in seiner Enzyklika Laudato Si aus dem Jahr 2015, aber auch in seinem Apostolischen Schreiben Laudate Deum aus dem Jahr 2023 – sehr ausführlich mit der globalen Klimakrise und den daraus insbesondere in den ärmeren Regionen der Welt resultierenden sozialen Ungerechtigkeiten befasst und zu einem radikalen Umdenken aufgerufen.“
Einige Beispiele aus dem Tagungsprogramm: Die philosophische Sektion befasst sich mit theoretischen und praktischen Perspektiven der Verantwortung für die Natur. Die Pädagogik stellt ihre Veranstaltung unter das Thema "Kant, Nachhaltigkeit und KI“, die Geschichtswissenschaften werfen einen historischen Blick auf Schöpfung und Umweltschutz. Spannend dürfte die Sektionsveranstaltung der Altertumswissenschaften werden, wo z.B. das Umweltbewusstsein in der Antike untersucht wird. Die Philologien haben das Thema "Literarische Schöpfungsmythen“ als Leitbegriff für ihre Sitzung gewählt, während in den Religionswissenschaften u.a. über die Grundlagen einer Umweltethik, etwa im Islam und im Judentum diskutiert wird; die Europäische Ethnologie widmet sich zusammen mit der Soziologie den "Mensch-Umwelt-Beziehungen im Anthropozän" und bei der Politikwissenschaft kommt die "natürliche Politik" zur Sprache. Für engagierte Debatten dürfte bei den Wirtschaftswissenschaften die Podiumsdiskussion zum Thema "Klimawandel und wirtschaftliche Verantwortung“ sorgen, für die u.a. der Siegener Kapitalismus-Kritiker Niko Paech sein Kommen zugesagt hat. Die Geschöpflichkeit des Menschen ist schließlich Gegenstand der Tagung der medizinischen Sektion in Regensburg.
Darüber hinaus wird sich die rechts- und staatswissenschaftliche Sektion mit der "Verfassung der Europäischen Union" beschäftigen, die Musikwissenschaften mit "SakralKlangRäumen".
Ganz besonderes Augenmerk gilt den zahlreichen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, die zur Tagung erwartet werden. Das eigens für diese Gruppe ins Leben gerufene „Junge Forum der Görres-Gesellschaft“ bietet die Möglichkeit, sich zu vernetzen und eigene Akzente zu setzen.